Ihr Alle kennts die Stadtbahn. Manche sind noch damit gefahren, andere
benutzen nur noch deren Trasse, die heute von der U4 und U6 befahren wird. Als
der Kaiser Ende des 19. Jahrhunderts den Bau dieser Stadtbahn – er wollte keine
Untergrundbahn in Wien haben (so wie Budapest sie 1896 bekommen hatte – die älteste
U-Bahn auf dem Europäischen Kontinent) – wurde dieses Bauvorhaben von der kaiserlich-königlichen
Staatsbahn umgesetzt. Otto Wagner spendierte seine Bahnhöfe dazu. Als sie 1898
fertig wurde, betrieb die Staatsbahn die Stadtbahn mit Dampflokomotiven. Das
führte zu ständigem Streit mit der Stadt Wien, die alle anderen Verkehrsmittel
in Wien betrieb und bis 1907 die Streckenführung diesseits der Donau elektrifiziert
hatte. Floridsdorf kam 1910 dazu. Das lag daran, dass es damals wenige Brücken
über die Donau gab und diese erst mit Gleisen versehen werden mussten. Als die
Elektrifizierung 1910 (vorläufig) beendet war, wollte man die Stadtbahn
ebenfalls mit Elektrizität betreiben. Dazu hätte man auch die Waggons der Wiener
Tramwaygesellschaft (heute Wiener Linien) verwenden können, denn sowohl
Staatsbahn als auch die Tramwaygesellschaft verwenden dieselbe Spurbreite. Die
kuk Staatsbahnen jedoch weigerten sich beharrlich, die Stadtbahn zu
elektrifizeren. Dies passierte erst nach langen Streitereien im Jahre 1926. Die
Kosten für die Elektrifizierung, immerhin 30 Millionen Kronen hätte die Stadt
Wien übernommen.
Quelle: ANNO
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