Montag, 22. Juli 2024

Lustiges aus der Zeitung

 

Ihr Alle kennts die Stadtbahn. Manche sind noch damit gefahren, andere benutzen nur noch deren Trasse, die heute von der U4 und U6 befahren wird. Als der Kaiser Ende des 19. Jahrhunderts den Bau dieser Stadtbahn – er wollte keine Untergrundbahn in Wien haben (so wie Budapest sie 1896 bekommen hatte – die älteste U-Bahn auf dem Europäischen Kontinent) – wurde dieses Bauvorhaben von der kaiserlich-königlichen Staatsbahn umgesetzt. Otto Wagner spendierte seine Bahnhöfe dazu. Als sie 1898 fertig wurde, betrieb die Staatsbahn die Stadtbahn mit Dampflokomotiven. Das führte zu ständigem Streit mit der Stadt Wien, die alle anderen Verkehrsmittel in Wien betrieb und bis 1907 die Streckenführung diesseits der Donau elektrifiziert hatte. Floridsdorf kam 1910 dazu. Das lag daran, dass es damals wenige Brücken über die Donau gab und diese erst mit Gleisen versehen werden mussten. Als die Elektrifizierung 1910 (vorläufig) beendet war, wollte man die Stadtbahn ebenfalls mit Elektrizität betreiben. Dazu hätte man auch die Waggons der Wiener Tramwaygesellschaft (heute Wiener Linien) verwenden können, denn sowohl Staatsbahn als auch die Tramwaygesellschaft verwenden dieselbe Spurbreite. Die kuk Staatsbahnen jedoch weigerten sich beharrlich, die Stadtbahn zu elektrifizeren. Dies passierte erst nach langen Streitereien im Jahre 1926. Die Kosten für die Elektrifizierung, immerhin 30 Millionen Kronen hätte die Stadt Wien übernommen.



Quelle: ANNO