Der schwedische Meister
Wie heisst Märchen auf Schwedisch? – Ganz richtig, Mjällby AIF.
Der Dorfklub an der Südküste Schwedens, ein kleines Fischerdorf mit 1400
Einwohnern gewann die Schwedische Allsvenskan. Eine Sensation, war der Verein
vor einigen Jahren quasi pleite und drohte in die Bedeutungslosigkeit
abzurutschen. Seine Heimspiele trägt Mjällby AIF im benachbarten, nur
unwesentlich grösseren Ort Hällevik, dem Strandvallen aus. Es fasst 7.500 Zuschauer
und kann damit fast die gesamte Bevölkerung der umgebenden Orte aufnehmen ohne
voll zu werden.
Auf Österreich umgelegt wäre es so, als wenn Winden am See (Bgld, 1.384 Ew)
die österreichische Bundesliga im Stadion von Purbach am See gewinnen würde.
Kann man sich eigentlich nicht vorstellen, ist in Schweden aber Realität. Und stellt
Euch weiters vor, Winden würde dann in Purbach Europacup spielen. Als Meister. Irre,
einfach Irre.
Doch warum spielt Mjällby denn in Hällevik? Eine Erklärung führt uns in die
Gründung des Vereines, der 1939 aus einer Fusion von Listers IF und eben
Hälleviks IF entstanden ist. Von 1939 bis 1979 spielte dieser Verein meist
unterklassig, ehe sie erstmalig in die erste schwedische Liga aufsteigen
konnten. Zwischen 1980 und 1985 pendelte Mjällby zwischen erster und zweiter
Liga auf und ab ohne besonders glänzen zu können. Bis 2016 ging es dann
hinunter in die dritte Liga, der Verein verschuldete sich und stand kurz vor
dem Bankrott. Doch er erholte sich wieder und stieg kontinuierlich auf und
spielt seit 2020 wieder in der Allsvenskan. Und wurde heuer Meister. Mit nur
einer Niederlage (die Meisterschaft ist noch nicht komplett zu Ende) winkte der
Platz an der Sonne.
Und der Rest ist Feiern bis die Fischerboote kentern. Skol!
Mjällby AIF: Dorfklub in Schweden feiert Sensationsmeisterschaft - DER SPIEGEL
Ein Dorf im Meisterrausch: Das Märchen von Mjällby - kicker









