Sonntag, 21. August 2022

Aus der Serie "Lustige Begebenheiten"

 Das sind mal zwei geile Ausschlussgründe: einmal wegen aufreizenden Benehmens gegenüber dem Schiri IN DER STRASSENBAHN und dann wegen Rohheit - der Spielabbruch den er verursacht hat, zählt nur am Rande. (Quelle: ANNO, Illu.öst.Sportbl. 1920).

Und da wundert man sich noch über manche Entscheidungen, die heute getroffen werden. 



Tiroler Fussballverband

 

Gründung des Tiroler Fussballverbandes

 

Das „Illustrierte österreichische Sportblatt“ verkündete in seiner Ausgabe vom 13.9.1919 die Gründung des Tiroler Fussballverbandes. Am 27.8.1919 fanden sich Vertreter der Innsbrucker Vereine zusammen, um im Gasthof „Schwarzer Adler“ – jene Restauration mit Hotelbetrieb gibt es noch heute – den Verband aus der Taufe zu heben. Fünf Innsbrucker Vereine nahmen an dieser Sitzung teil:

Sportverein Innsbruck 1905, damals noch Fussball Innsbruck. Er wurde am 10. April 1905 gegründet und gilt als ältester Fussballverein Westösterreichs. Knapp danach dürfte mit dem FC Lustenau 1907 ein zweiter westösterreichischer Verein entstanden sein, jedenfalls habe ich sonst keine in diesen Jahren gegründete Fussballvereine gefunden.

Wacker Innsbruck 1915 (1913)

Unten die erstmalige Erwähnung des Vereines im Mai 1915 sowie die Erste Mannschaft Wacker Innsbrucks:



Fussballklub Rapid Innsbruck 1913, 1922 mit Wacker Innsbruck fusioniert

Spiel und Sportabteilung des Innsbrucker Turnvereines, Trägerverein gegründet 1863, die Fussballer sind 1920 aus dem Verein ausgetreten und firmierten unter Sportverein Innsbruck (?). Leider sind die historischen Angaben hier sehr ungenau, es ist offen, ob sie sich dem oben angeführten „Fussball Innsbruck“ angeschlossen, fusioniert oder sich einfach aufgelöst haben. Ich konnte hier zumindest mangels weiterführender Informationen keine genaue Kenntnis darüber erlangen.  

Fussballsektion des Rad- und Rennfahrervereines „Veldidenia“ 1919.

Der „Arbeiter und Turnsportverein“ liess sich entschuldigen, Vertreter des Sportclub „Germania“ waren nicht gekommen. Den letztgenannten Verein gab es wohl nur eineinhalb Jahre, jedenfalls sind keine grösseren Spiele vermerkt. In der anschliessenden Sitzung wurde „Herr Bockenmühl“ zum Vorsitzenden gwählt, „Dr. A.A. Wieser“ wurde Schriftführer.

Eine der ersten großen Fragen war die der vorhandenen Sportplätze in der Tiroler Landeshauptstadt, die einen meisterschaftlichen Betrieb überhaupt zuliessen sowie die Durchführung einer Meisterschaft sowie eines Pokalbewerbes.

Nachschicken möchte ich noch, dass ich eigentlich aus Versehen über den Artikel gestolpert bin, und keine tieferen Recherchen zu diesem Thema gemacht habe. Es ist eher eine Schnurre, vergleicht man sie mit den in den damaligen Zeitungen publizierten Nachrichten über andere Verbandsaktivitäten wo übertrieben gesagt sogar die Menüfolge oder der Klogang einzelner Mitglieder Erwähnung finden. Ich werde diesen Artikel bei Auffindung weiterer Nachrichten jedoch laufend ergänzen.


Quelle: ANNO, "Illustriertes öst. Sportblatt", 1919

Auswärtssieg

 Gestern waren wir das erste Mal im laufenden Meisterschaftsbetrieb beim FC 1980 Wien zu Gast. Eine Premiere in Favoriten, haben beide Mannschaften doch noch nie gegeneinander um Punkte gespielt. Der FAVAC gewann in einer sehr intensiven, von beiden Seiten hochklassig gespielten Partie mit 4-3. Man muss zum Spielverlauf sagen, dass es dem FC 1980 Wien hoch anzurechnen ist, dass er immer wieder trotz Rückstand aufholen konnte, der Ausgleich – er wäre nicht unverdient gewesen – gelang aber nicht, auch der FAVAC hat noch einige „Sitzer“ vergeben. Für die Zuseher war es jedenfalls ein Fussballfest mit sieben Toren und vielen rassigen Szenen. Eine ansprechende Zuschauermenge honorierte dies bei trüben Wetter.

 




Aber wie das so ist, nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und so gilt es, unser Augenmerk auf unseren nächsten Gegner, den SV Schwechat zu lenken. Schwechat hat ja eine lange Fussballtradition, schon in den späten 1890er Jahren wurde am dortigen Gymnasium Fussball gespielt, ebenso dürften die Mitarbeiter der Brauerei diesem Sport nachgegangen sein, auf zeitgenösssischen Illustrationen findet sich ein Sportplatz auf dem Gelände der Brauerei. Die heutige SV Schwechat hat ihre Wurzeln im Jahre 1903, als sich die Germania gründete, die auch lange in den oberen Spielklassen des NÖ- und später Wiener Fussballverbandes spielte. Ihre ersten Spiele absolvierten sie neben den Gleisen der Bahnstrecke, nach dem Ersten Weltkrieg eröffneten sie 1920 am Phönixplatz ihre neue Anlage, nachdem der alte, von Holzbrettern umzäunte Platz von Plünderern, die das Holz klauten, verwüstet wurde. Bis in die 90er Jahre hinein spielten sie auf diesem Platz, ehe sie in das 1977 erbaute Rudolf-Tonn-Stadion umsiedelten. 1986 spielten sie eine Saison lang dort in der 2. Division, der endgültige Umzug erfolgte 1991, nachdem das Stadion, welches durch das Hochwasser beschädigt worden war, wieder instand gesetzt wurde.


Ansicht der Schwechater Brauerei mit Sportplatz (?) 1898



SV (Germania) Schwechat 1907


Nun kreuzen wir heuer erneut die Klingen mit diesem Verein. Samstag um 16 Uhr sollten alle am Platz gestellt sein !

Quelle: ANNO, "NWT" Ausgaben 1897 u 1898, Google Maps