In der "guadn oidn Zeit" hat ma immer wieder von frischluftdepperten Wienern glesen, die sich in die Berg verirrt ham. Dürft a ziemliche Plage gwesen sein. Heut ham die Piefke die Wiener beim Deppertsein in die Berg abglöst:
Quelle: ANNO
In der "guadn oidn Zeit" hat ma immer wieder von frischluftdepperten Wienern glesen, die sich in die Berg verirrt ham. Dürft a ziemliche Plage gwesen sein. Heut ham die Piefke die Wiener beim Deppertsein in die Berg abglöst:
AUF DER BAUSTELLE
Hackler: „Chef, Chef, mir bleibt a Teer über. Was soll i damit machen?“
Polier: „Schütt ihn einfach aufd Straßn!“
Hackler: „Okay“ – Schüttet ihn weg.
Leider ist das nur halblustig, weil ein 9jähriger einen 5jährigen im
Übermut hineinstieß. Der 5jährige starb.
Früher hat man das anders glöst (ned unbedingt besser, aber anders): Fuchtelst mim Messer herum - Zack. Prügel!
Wieder so a lustige Gschicht mit aner Raubkatz´, natürlich in Afrika – wo sonst
gibts Leoparden (in Gramatneusiedl sicher nicht): Zwei Männer beim Essen, Zack
steht ein Leopard im Zimmer und faucht in der Gegend rum. Der eine Mann
schnappt sich einen Sessel und haut aufs Viech ein, der zweite springt aufs
Bett und zieht sich die Bettdeckn übern Kopf. Dann kommt auch noch der Hund des
Gastgebers, zwickt den Leo ins Bein, der wird noch aggressiver und will den „Bettgeher“
fressen, bevor der andere Mann die Tür aufreißt und der Leo abhaut. Ohne Essen.
Ganz ehrlich, wer glaubt so a Gschicht. Höchstens a Trottl.
Vielleicht sagt euch der Name „Dr. Crippen“ etwas. Das war ein Londoner
Arzt, der im Jänner 1910 seine Frau mit Scopolamin vergiftet hat (man
verwendete es damals zur Bekämpfung von Nymphomanie – kein Witz), sie zersägte
und unter den Kacheln im Keller vergraben hatte. Den Leuten hat er erzählt,
dass seine Frau nach Amerika abghaut is und seine Geliebte zog dann zu ihm hin.
Irgendwann amal sind die Leut, sprich die Polizei dann mißtrauisch geworden und
haben das Haus durchsucht. Dabei hams die Knochen gefunden und ein
Gerichtsmediziner hat festgestellt, dass die Frau ermordet wurde. Mit Scopolamin.
Er hat draufhin sei Flitscherl mitgnommen und ist geflohen. Die Zeitungen ham dann viel spekuliert wo sie sein könnten,
einmal in Frankreich, einmal in Spanien, einmal in Irland – tatsächlich warens
auf einem Schiff Richtung Kanada. Am Schiff hat der Kapitän die beiden
erkannt, nach London gfunkt und so sind sie dann gschnappt worden. Crippen
habens aufghängt, sei Flitscherl wurde freigesprochen (was ich auch interessant
fand). Der Fall war in zweierlei Hinsicht interessant: erstens wurde zum ersten
Mal ein Mörder interkontinental durch Verwendung der Funktechnik geschnappt und
andererseits konnte durch Forensik nachgewiesen werden, woran die Frau vom
Doktor gestorben ist.
Frage in die Runde (bin ned katholisch): Was kann man sich unter einem „Komitee
fortschrittlicher Katholiken“ so vorstellen?
Der zweite Artikel is a ned schlampert: Da erleidet eine Frau in der Kirche
einen epileptischen Anfall, der Pfarrer oben auf der Kanzel teilt den Leuten
unten „beruhigend“ mit, dass sie die Epileptikerin afoch aus der Kichn schmeissen
sollen. Gelebte Nächstenliebe halt.
Auch a lustige Gschicht: Sitzt in einem Cafe so friedlich vor einer
Melange, kommt der Typ mit dem du gestern gstritten hast rein, beginnt mit seim
Taschnfeitl auf Dich einzustechen, rennt wieder weg. Du lehnst in der Eckn,
kommt a Unbekannter und drückt dir an Revolver in die Hand. „Probier ma den aus“,
denkst dir, schiesst die beiden Burschen, mit denen du am Tisch sitzt halt in
die Hand – funktioniert, perfekt. Der andere Typ (also der mim Messer) hat sich
mittlerweile auch a Puffn besorgt und jetzt schiessts lustig im Cafe
aufeinander. Klingt sonderbar, dürft sich aber tatsächlich so zugetragen haben.
Fundstück: Promovierung von vier
Frauen als Doktor der Medizin. In Österreich durften Frauen mit Beschluss vom
3. September 1900 Medizin studieren. Dies verzögerte sich jedoch durch die
Tatsache, dass man dafür eine (Voll)Matura benötigte, was erst 1901 geschah.
1904 schließlich schloss die erste Medizinerin (Gabriele Possanner von
Ehrenthal), die an einer österreichischen, sprich an der Wiener Universität
eingeschrieben war das Medizinstudium ab. Als bezahlte Spitalsärztinnen durften
Frauen erst 1907 arbeiten (seit 1901 als Gastärztinnen). Die erste war Bianca
Bienenfeld.
Eine interessante Geschichte ist auch jene um den Neubau der evangelischen
Kirche im damaligen Znaim. Bereits um 1570 gab es Lutheraner in der Stadt, die im
Zuge der Gegenreformation wieder vertrieben wurden. Um 1855 bildete sich eine
kleine lutheranische Gemeinde, die schließlich 1910 eine Kirche bauen ließ.
Diese Kirche war bis 1995 im Besitz der Evangelischen Kirche A.B. ehe sie der
tschechisch-slowakisch orthodoxen Kirche übergeben wurde.
Quelle: ANNO
Wenn jemand Selbstmord begeht,ist das eine Tragödie. Wie „originell“ manche
Menschen sich vom Leben in den Tod befördern, zeigt ein Beispiel aus Mako
(Ungarn): zwei alte Herren, die unheilbar krank sind, beschliessen zu sterben.
Sie hängen sich Säcke mit Steinen um den Hals um danach in den Brunnen des
örtlichen Hirten zu springen. Ja. Kann man machen, klingt halt umständlich.
In der (bis 1918) Hauptstadt
Montenegros, Cetinje wurde 1910 das erste Theater eröffnet. Das Premierestück,
"Die Balkan Zarin" wurde vom Herrscher, Fürst Nikolaus selber
verfasst. Die Fürstenvilla hieß im Volksmund "Biljarda" weil der
Vorgänger von Fürst Nikolaus darin einen Billiardtisch gestellt hat, was für
Montenegro und dem Balkan ein absolut ungewöhnliches Möbel war. Cetinje kommt
übrigens als Begrifflichkeit vom alten Namen Montenegros: Zeta. 1878
wurde „Zeta“ oder Montenegro von den Türken unabhängig. In dieser Zeit wurde
Cetinje zur modernen Hauptstadt mit westlichen Bauten, Straßen, Wasserleitungen
etc. ausgebaut.
Im Jahre 1910 gab es noch einen
Türmer am Stephansdom, der unter anderem dazu da war, Feuer zu melden. Genau
dies tat er am 15.7.1910, als in Floridsdorf ein Großfeuer in einem Holzlager
entstand. Auf dem Gelände der Staatsbahnen entzündeten sich gelagerte
Holzschwellen, die Feuerwehren konnten aber ein Übergreifen auf Werkstätten und
Bürogebäude verhindern. Das Holz war nicht zu retten, der Schaden belief sich
auf 150.000 Kronen. (1 Krone = ~5 Euro)