Der zehnte Wiener Gemeindebezirk existiert seit dem 27. September 1874. Er
war der erste Bezirk ausserhalb des Gürtels (Linienwalls) und wurde über die „Favoritenlinie“
und die Gleise der „Kaiserin-Elisabeth-Bahn“ (Südbahn) in Richtung Rothneusiedl
ausgebaut. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die bebaute Fläche etwa auf die Höhe
des heutigen Verteilerkreises (Altes Landgut) erfolgt. Die südliche Seite des
Laaerbergs waren entweder Felder oder Ziegeleien. Erst in
Rothneusiedl/Oberlaa/Unterlaa begann erneut die Bebauung, diese drei Orte
wurden erst 1954 zu Wien geschlagen. Um die wenigen, meist in Elendsbaracken
lebenden Menschen („Ziaglbehm“) mit der Stadt zu verbinden, wurde 1910 eine
Petition eingereicht, wonach die Straßenbahnlinie 67, die bis dahin nur quasi
zum Verteilerkreis fuhr (die Umkehrschleife war etwa dort wo heute der Möbel
Ludwig situiert ist) bis nach Rothneusiedl zu verlängern wäre. Nach langem Hin-
und Her bekamen die Favoritner am 17. Dezember 1914 eine eingleisige Straßenbahn,
die Linie 167 bis nach Rothneusiedl. Sie fuhr von der Endstelle der Linie 67 in
der Lehmgasse den Laaerberg in südlicher Richtung bis eben Rothneusiedl. Nach
dem Zweiten Weltkrieg wurde die Linie sogar von Rothneusiedl bis zum Kärntner
Ring geführt, mit Eröffnung der WIG (sowie der Fertigstellung der Per-Albin-Hansson-Siedlung)
fuhr sie vom Kurzentrum Oberlaa bis zum Kärntner Ring. Als die U1 bis
Reumannplatz geführt wurde, änderte man erneut die Streckenführung und führte
die Line 67 U-förmig bis zum Otto-Probst-Platz. Am 2. September 2017 – die U1 ist
bis zum Kurzentrum Oberlaa (Therme Wien heisst der Schaß jetzt) verlängert
worden und somit die längste U-Bahn-Linie Wiens wurde der Betrieb auf der
Strecke Oberlaa – Reumannplatz eingestellt. Am 1. September 2019 wurde auch die
Reststrecke eingestellt und mit der neuen Linie 11 zusammengelegt.
Quelle: ANNO
Umkehrschleife Lehmgasse
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