Ritter von Trapp
Die Volksoper führt heuer das Musical „Sound of Music“ auf, jene Geschichte
der Trapp-Familie, die singend und musizierend durch die USA zogen. Doch wer
war Ritter von Trapp? Ein Philantrop? Ein Künstler? Mitnichten.
Er war ein Monarchist, Marineoffizier und mit der Tochter eines der damals
schillerndsten Waffenproduzenten in erster Ehe verheiratet: Whitehead.
Georg Ludwig Ritter von Trapp wurde 1880 in Zadar geboren und ging zur
Marine. Schnell machte er Karriere und diente auf dem Panzerkreuzer „Maria
Theresia“ im chinesischen Boxeraufstand.
Er heiratete anschließend Agathe Whitehead, die Tochter des Torpedoherstellers
Whitehead. Quasi jeder Torpedo des Ersten- und viele Torpedos des Zweiten Weltkrieges
basierte auf diesem System, viele davon kamen auch direkt aus den Fabriken
Whiteheads. Eine davon stand im KuK Kriegshafen Pola.
Zu Beginn des Weltkrieges Kommandant eines Torpedobootes wechselte er 1915
zur U-Boot-Waffe und erhielt das Kommando von SMU 5. Es sollte eines der
erfolgreichsten U-Boote der KuK Marine werden. Ritter von Trapp versenkte den
französischen Panzerkreuzer „Leon Gambetta“ und das italienische U-Boot
Nereide. Insgesamt kamen dabei 698 Seeleute ums Leben. Er wechselte dann auf das
erbeutete französische U-Boot „Curie“, ehe er Anfang 1918 als Korvettenkapitän
Leiter der U-Boot Station Cattaro (Kotor) wurde.
Nach dem Krieg zog er zunächst nach Salzburg, dann nach Wien und arbeitete
im Reedereigeschäft, bis er 1935 bankrottging. Daraufhin gründete er einen Familienchor,
mit dem er erfolgreich war. Als die Nazis 1938 einmarschierten, wurde ihm ein
Posten in der neuen Deutschen Kriegsmarine angeboten, die er ablehnte. Er
nutzte eine Reise nach Italien, um in die USA auszureisen, wo er den Zweiten
Weltkrieg verbrachte. Ein Mythos ist geboren. Trapp starb 1947 in Boston.
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