Montag, 15. Juli 2024

Lustiges aus der Zeitung

 

Weil die Christlichsozialen sich immer so über die angebliche Fehlpolitik bei den Krankenhäusern beschwert (die es natürlich tatsächlich gibt) ein Bericht aus dem Jahre 1910 – kurz nach dem Tod von Bgm. Karl Lueger (– ja genau der Antisemit): Damals beklagte man nicht nur die hohen Verpflegungskosten für Spitalspatienten, sondern auch den Mangel an Spitälern. Das Pikante daran: Damals war – im Gegensatz zu heute – der Bau von Krankenhäusern kein kommunaler Auftrag. Jeder baute, wie er wollte – oder eben nicht. Der Volksmund nannte das damals „Spitalsschande“. Wien hatte zu jener Zeit rund 2,1 Mio. Einwohner. Als große Krankenhäuser gab es damals:

Kaiserin-Elisabeth-Spital (abgerissen, heute an selbiger Stelle ein Pflegeheim)

Kaiser-Franz-Josef-Spital (Klink Favoriten)

Allgemeines Krankenhaus (alt)

Wilhelminenspital (Klinik Ottakring)

Lainzer Krankenhaus (Klinik Hietzing)

Krankenhaus Am Steinhof (Otto-Wagner-Spital)

Erzherzog-Rainer-Militärspital (Hanuschkrankenhaus)

Daneben gab es noch Privatspitäler (mit Öffentlichkeitsrecht) wie z.b. die „Barmherzigen Brüder“, das Evangelische Krankenhaus oder das Krankenhaus der israelitischen Kultusgemeinde. Und das 1905 eröffnete Sanatorium Hera für Angestellte des Magistrats der Stadt Wien, für welches sich die Sozialdemokraten immer so loben, das aber tatsächlich von Bürgermeister Karl Lueger ins Leben gerufen wurde.


Quelle: ANNO

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