Montag, 29. August 2022

Das nächste Spiel


Am Samstag kommt es zum zweiten Bezirksderby der noch jungen Stadtligasaison: Wir dürfen zu den Ziaglbehm am Wienerberg. Der FAVAC gibt sich die Ehre, auch diesen Verein hoffentlich deutlich in die Schranken zu weisen. Die Wienerberg ist mit zwei Unentschieden und einer Niederlage in die Saison gestartet und hält derzeit Platz 14 mit nur zwei Punkten. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei einem Derby immer alles möglich ist. Vor allem auf dem großen Rasenplatz, der mit 100 x 70 Metern zu den grössten in der Liga gehört. Trotzdem haben wir natürlich die Qualität, auch dort aufzutrumpfen. 

Im Anschluss noch ein kleiner Abriss des nächsten Gegners:

1921 – der Erste Weltkrieg war zu Ende, die Soldaten waren wieder zurückgekehrt und hatten ihre Arbeitsstellen in den Ziegelwerken wieder eingenommen, hatten einige Männer die Idee, zwecks der Eindämmung damals grassierenden Alkoholsucht vieler Ziegelarbeiter einen Fussvallverein ins Leben zu rufen. Im Herbst 1921 (lt. Vereinsangaben am 29. Juli) gründeten sie in einem Gasthaus – die Chronik berichtet über eine Versammlung im italienischen Restaurant „Belle Gatti“ den ASV Wienerberg. Er wurde nach Gründung in die 2. Klasse Südwest eingereiht, wo er einige Jahre, von der Presse eher unbemerkt, Fussball spielte.

Bei Ausschreitungen am FAVAC Platz kam es zu so wüsten Szenen mit den Wienerbergspielern (sie spielten NICHT gegen den FAVAC), sodass der Verein 1928 polizeilich verboten wurde. Er nannte sich zunächst in Viktoria X um und wechselte dann 1929  – wie so viele andere Arbeitersportvereine auch – in den VAFÖ, dem er bis zu dessen Auflösung durch die Austrofaschisten 1934 angehörte.

Danach kam der noch verheerendere Zweite Weltkrieg, der den Spielbetrieb unterbrach. 1945 schliesslich findet man wieder vermehrt Fussspuren des Vereines in den Chroniken, eine der erfolgreichsten Zeiten brach an. Aufstieg in die (zweitklassige) Regionalliga Ost, zweimal nur knapp den Sprung in die Nationalliga verpasst, ehe es wieder hinunter in die Tiefen des Wiener Fussballs ging, wo er noch heute spielt.

Fussballhistorikern ist vielleicht noch der Name Walter Zeman ein Begriff, er ist der „berühmteste“ Spieler der Ziaglbehm. Dieser hat in seiner Vereinsgeschichte schon einige Umbenennungen hinter sich: ASV Wienerberg, Viktoria X, SV Wienerberger, SV Wienerberger/Inzersdorf (nach der Fusion), Young Style Soccerclub Wienerberg und jetzt eben SV Wienerberg. Der Erste Platz war beim ehemaligen Werk IV der Ziegelwerke (etwa auf Höhe der alten Ziegelteiche), nach dem Ausbau des Bezirkes übersiedelten sie – vermutlich schon 1946 - auf das heute noch existierende Grundstück in der Computerstrasse 2, manchmal auch Triester Strasse 106 benannt.

Austria Wien Archiv - Die Online Statistik (austria-archiv.at)

Interessanterweise findet man in den alten Publikationen, also Sportzeitungen wenig bis gar nichts über die Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg. Ob das mit den Vorfällen aus dem Jahre 1928 zusammenhängt – keine Ahnung. Vielleicht interessierte der Verein auch sonst niemanden, da die Sportblätter damals normalerweise ziemlich akribisch über den Wiener Fussball berichteten.


Samstag, 27. August 2022

FAVAC vs SV Schwechat

 3 verdiente Punkte in einer guten Partie. Danke an Alle, die dabei waren. Nur der FAVAC.

Danke an die Schiris, die bei der Begehung wenigstens keine grünen Crocs anhatten. Merke: Kunstrasen nur mit Kunstrasenschuhen betreten, sagt der Verband. 








Montag, 22. August 2022

Hertha Wien kurz nach dem Krieg

 

Die Hertha

 

Unser ehemaliger Bezirksnachbar Hertha Wien war auch eine eigene Partie. Nirgends gab es so viele Spielunterbrechungen, Insultierungen oder Abbrüche wie auf dem Platz in der Quellenstraße 73. So auch gegen die damals noch Amateure genannte Austria im Winter 1919. Nach einer umstrittenen Entscheidung stürmten Anhänger auf das Spielfeld, attackierten den Offiziellen sowie die Spieler und verursachten einen Abbruch, der den Verein im Nachhinein 200 Kronen Strafe kostete. Und das war günstig, denn der Verband konnte nicht feststellen, ob sich Offizielle daran beteiligten. Das „Illustrierte österreichische Sportblatt“ berichtete groß darüber und stellte so quasi als Strafe in ihren nächsten Ausgaben einige Herthaspieler als Fotos aus.









Quelle: ANNO, "Illustriertes österreichisches Sportblatt", Ausgaben 1919,1920

Sonntag, 21. August 2022

Aus der Serie "Lustige Begebenheiten"

 Das sind mal zwei geile Ausschlussgründe: einmal wegen aufreizenden Benehmens gegenüber dem Schiri IN DER STRASSENBAHN und dann wegen Rohheit - der Spielabbruch den er verursacht hat, zählt nur am Rande. (Quelle: ANNO, Illu.öst.Sportbl. 1920).

Und da wundert man sich noch über manche Entscheidungen, die heute getroffen werden. 



Tiroler Fussballverband

 

Gründung des Tiroler Fussballverbandes

 

Das „Illustrierte österreichische Sportblatt“ verkündete in seiner Ausgabe vom 13.9.1919 die Gründung des Tiroler Fussballverbandes. Am 27.8.1919 fanden sich Vertreter der Innsbrucker Vereine zusammen, um im Gasthof „Schwarzer Adler“ – jene Restauration mit Hotelbetrieb gibt es noch heute – den Verband aus der Taufe zu heben. Fünf Innsbrucker Vereine nahmen an dieser Sitzung teil:

Sportverein Innsbruck 1905, damals noch Fussball Innsbruck. Er wurde am 10. April 1905 gegründet und gilt als ältester Fussballverein Westösterreichs. Knapp danach dürfte mit dem FC Lustenau 1907 ein zweiter westösterreichischer Verein entstanden sein, jedenfalls habe ich sonst keine in diesen Jahren gegründete Fussballvereine gefunden.

Wacker Innsbruck 1915 (1913)

Unten die erstmalige Erwähnung des Vereines im Mai 1915 sowie die Erste Mannschaft Wacker Innsbrucks:



Fussballklub Rapid Innsbruck 1913, 1922 mit Wacker Innsbruck fusioniert

Spiel und Sportabteilung des Innsbrucker Turnvereines, Trägerverein gegründet 1863, die Fussballer sind 1920 aus dem Verein ausgetreten und firmierten unter Sportverein Innsbruck (?). Leider sind die historischen Angaben hier sehr ungenau, es ist offen, ob sie sich dem oben angeführten „Fussball Innsbruck“ angeschlossen, fusioniert oder sich einfach aufgelöst haben. Ich konnte hier zumindest mangels weiterführender Informationen keine genaue Kenntnis darüber erlangen.  

Fussballsektion des Rad- und Rennfahrervereines „Veldidenia“ 1919.

Der „Arbeiter und Turnsportverein“ liess sich entschuldigen, Vertreter des Sportclub „Germania“ waren nicht gekommen. Den letztgenannten Verein gab es wohl nur eineinhalb Jahre, jedenfalls sind keine grösseren Spiele vermerkt. In der anschliessenden Sitzung wurde „Herr Bockenmühl“ zum Vorsitzenden gwählt, „Dr. A.A. Wieser“ wurde Schriftführer.

Eine der ersten großen Fragen war die der vorhandenen Sportplätze in der Tiroler Landeshauptstadt, die einen meisterschaftlichen Betrieb überhaupt zuliessen sowie die Durchführung einer Meisterschaft sowie eines Pokalbewerbes.

Nachschicken möchte ich noch, dass ich eigentlich aus Versehen über den Artikel gestolpert bin, und keine tieferen Recherchen zu diesem Thema gemacht habe. Es ist eher eine Schnurre, vergleicht man sie mit den in den damaligen Zeitungen publizierten Nachrichten über andere Verbandsaktivitäten wo übertrieben gesagt sogar die Menüfolge oder der Klogang einzelner Mitglieder Erwähnung finden. Ich werde diesen Artikel bei Auffindung weiterer Nachrichten jedoch laufend ergänzen.


Quelle: ANNO, "Illustriertes öst. Sportblatt", 1919

Auswärtssieg

 Gestern waren wir das erste Mal im laufenden Meisterschaftsbetrieb beim FC 1980 Wien zu Gast. Eine Premiere in Favoriten, haben beide Mannschaften doch noch nie gegeneinander um Punkte gespielt. Der FAVAC gewann in einer sehr intensiven, von beiden Seiten hochklassig gespielten Partie mit 4-3. Man muss zum Spielverlauf sagen, dass es dem FC 1980 Wien hoch anzurechnen ist, dass er immer wieder trotz Rückstand aufholen konnte, der Ausgleich – er wäre nicht unverdient gewesen – gelang aber nicht, auch der FAVAC hat noch einige „Sitzer“ vergeben. Für die Zuseher war es jedenfalls ein Fussballfest mit sieben Toren und vielen rassigen Szenen. Eine ansprechende Zuschauermenge honorierte dies bei trüben Wetter.

 




Aber wie das so ist, nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und so gilt es, unser Augenmerk auf unseren nächsten Gegner, den SV Schwechat zu lenken. Schwechat hat ja eine lange Fussballtradition, schon in den späten 1890er Jahren wurde am dortigen Gymnasium Fussball gespielt, ebenso dürften die Mitarbeiter der Brauerei diesem Sport nachgegangen sein, auf zeitgenösssischen Illustrationen findet sich ein Sportplatz auf dem Gelände der Brauerei. Die heutige SV Schwechat hat ihre Wurzeln im Jahre 1903, als sich die Germania gründete, die auch lange in den oberen Spielklassen des NÖ- und später Wiener Fussballverbandes spielte. Ihre ersten Spiele absolvierten sie neben den Gleisen der Bahnstrecke, nach dem Ersten Weltkrieg eröffneten sie 1920 am Phönixplatz ihre neue Anlage, nachdem der alte, von Holzbrettern umzäunte Platz von Plünderern, die das Holz klauten, verwüstet wurde. Bis in die 90er Jahre hinein spielten sie auf diesem Platz, ehe sie in das 1977 erbaute Rudolf-Tonn-Stadion umsiedelten. 1986 spielten sie eine Saison lang dort in der 2. Division, der endgültige Umzug erfolgte 1991, nachdem das Stadion, welches durch das Hochwasser beschädigt worden war, wieder instand gesetzt wurde.


Ansicht der Schwechater Brauerei mit Sportplatz (?) 1898



SV (Germania) Schwechat 1907


Nun kreuzen wir heuer erneut die Klingen mit diesem Verein. Samstag um 16 Uhr sollten alle am Platz gestellt sein !

Quelle: ANNO, "NWT" Ausgaben 1897 u 1898, Google Maps

Samstag, 20. August 2022

Derbysieg

 In einem intensiven Spiel gewannen wir mit 4-3. Die 1980 forderten uns über die volle Spielzeit, konnten aber nur drei gegen vier Tore erzielen. Jubel und 6 Punkte nach zwei Partien.







Freitag, 19. August 2022

Derbytime in Favoriten

Heute gibt es eine absolute Premiere: Der Favoritner AC und der FC 1980 Wien stehen einander zum ersten Mal in einer Meisterschaft gegenüber. Ein neues Favoritner Derby sozusagen. Am Franz-Koci-Platz vulgo 1980 Wien Arena kreuzen sie ihre Klingen. 

Knapp 70 Jahre Vereinsgeschichte trennen beide Vereine, der FC 1980 Wien wurde am 31. Jänner 1980 von einer Freundesgruppe gegründet und spielte lange in den Niederungen des Wiener Unterhauses. Seit 2009 sind sie am Kociplatz beheimatet, nachdem die IC Favoriten dort ausgezogen ist. Davor waren sie am Viktoriaplatz und am Verbandsplatz X, dem Nebenplatz des Horrstadions, auf dem auch der FC Ajax und die Ankerbrot spielten, beheimatet. 

Der Aufstieg in die Wiener Stadtliga letzte Saison ist der grösste Erfolg in der Vereinsgeschichte. 

Einige Male spielten wir schon gegen den FC 1980 in einem freundschaftlichen Testspiel, zuletzt am 1. Februar 2020 auf dem Kunstrasenplatz der Franz-Koci-Sportanlage. 


Davor hatten wir 2016 ein Spiel auf dem FAVAC Platz gegen den FC 1980 Wien. Beide Spiele konnten wir relativ sicher gewinnen, soweit ich mich erinnere. 


Heute ist also das erste meisterschaftsmässige Aufeinandertreffen und ich hoffe auf viele FAVAC-Fans am Kociplatz und ein nettes Fest auf den Rängen. Grillerei gibts auch. 


Die drei besten Mannschaften der k.u.k. Fussballurzeit




 Quelle: ANNO, "Sport im Bild"

Was die alten Zeitungen so schreiben....

 

Fussballhistorie:

Im „Illustrierten österreichischen Sportblatt“ wurde in der Rubrik „Fussballsportliche Gedenktage“ geschrieben, dass das erste Mal, dass es in Wien Tornetze (die 1890 erstmals in Liverpool zur Verwendung kamen) beim Spiel Cricketer – AC Viktoria am 8.3.1898 gab. Leider spielten die Cricketer an diesem Tag überhaupt nicht, sie spielten am 7.3.1898 gegen den Sportclub „Training“ und gewannen 1-0. Besagtes Spiel der Cricketer gegen den AC Victoria (das c wurde erst später vom k abgelöst) fand am 6.3.1898 statt, die Cricketer siegten damals mit 4-0.







Anmerkung: das oben publizierte erste Spiel einer englischen Mannschaft gegen ein Wiener Team am 3.4.1899 stimmt zwar, es gab am Tag davor allerdings noch ein Spiel gegen eine reine österreichische, sprich Wiener Mannschaft, die die Engländer mit 15:0 gewannen. Beim erwähnten "Wiener Team" spielten auch die Wiener Engländer aus den Vereinen mit. 



Quelle: ANNO, "NWT", Ausgaben 1898 u 1899, "Illustr. öst. Sportblatt", Ausgabe 1919

Montag, 15. August 2022

Budapester Stadien

 Im Mai 1899 berichtete das "Neue Wiener Tagblatt" von der geplanten Errichtung eines zweiten Sportplatzes in der Csömöri ut im heutigen 14. Budapester Bezirk. Diesen Sportplatz, in kleinerer Form, gibt es (soweit ich es herausfinden konnte) noch heute, dort hat der MTK seinen "Michael Lantos" Sportkomplex. Ebenso wie der erste Sportplatz in Budapest, auf dem Fussball gespielt wird, der Millenaris Rennbahn, 1896 zur Tausendjahrfeier Ungarns entstanden. Gleich daneben ist das ehemalige Nepstadion (heute: Ferenc Puskas Stadion) beheimatet.

Im Gegensatz dazu sind die ersten beiden Plätze in Wien, die Jesuitenwiese und der WAC Platz nicht mehr oder nicht mehr in der ursprünglichen Verwendung vorhanden. Ebenso wenig die Forstwiese bei der Schlachthausbrücke oder die Exercierfelder Schmelz bzw. Klosterneuburg. Auch der im Überschwemmungsgebiet gelegene Platz nähe Handelskai existiert schon lange nicht mehr.




Quellen: ANNO, "Neues Wiener Tagblatt", 10.5.1899, Google Maps

Sonntag, 14. August 2022

Die Allerallererste Austria


Die älteste Austria

 

Am 17. Mai 1896 wurde der „Rasenspielclub Austria“ gegründet. In seiner konstituierenden Sitzung bestimmten die Mitglieder folgende Positionen:

Vorsitzender: Alfred Hronek

Erster Obmann: Johann Schmelzer senior

Zweiter Obmann: Alfred Hronek

Kassier: Joseph Buchmann

Erster Kapitän: Johann Schmelzer junior

Zweiter Kapitän: Franz Andrä

Die Vereinsadresse damals war im 9. Wiener Gemeindebezirk, Nußdorfer Straße 78. Von 1896 bis 1898 absolvierte der Rasenspielclub Austria viele Wettspiele, ehe er – zumindest was die Erwähnung in den Zeitungen betrifft – 1899 vollkommen verschwand. Bereits Ende März 1898 hat sich dieses Zurückziehen angekündigt, da in einer Austrittswelle viele Spieler den Verein verliessen. Wenn man den Einträgen in sozialen Netzwerken glauben kann, so wurde der Verein 1904 in „Alpinverein D‘ Hergottschnitzer“ umbenannt, den es noch heute gibt. Namen alpiner Schutzhütten: Herrgottschnitzer-Haus, Gutensteiner Alpen (kreiter.info) Somit gibt es den Rasenspielclub Austria in anderer Form noch heute. Der Sportplatz war das „Exercierfeld Klosterneuburg“ in Klosterneuburg Weidling, wo sie ihre Heimspiele austrugen.

Nachgewiesene Spiele:

11.10.1896: Wiener Fussballclub – Rasenspielclub Austria 4-0

14.3.1897: Rasenspielclub Training – Rasenspielclub Austria 8-0

28.3.1897: Sportclub Hungaria – Rasenspielclub Austria 0-2

4.4.1897: Sportclub Hungaria – Rasenspielclub Austria 1-3

25.4.1897: FC Vindobona – Rasenspielclub Austria 2-4

23.5.1897: Rasenspielclub Training – Rasenspielclub Austria 2-1

7.11.1897: Sportclub Hungaria – Rasenspielclub Austria 4-2

28.11.1897: Rasenspielclub Austria – Sportclub Hungaria (Ergebnis unbekannt)

5.12.1897: Rasenspielclub Training – Rasenspielclub Austria (Ergebnis unbekannt)

8.12.1897: Vienna Cricket and Football Club II. – Rasenspielclub Austria 4-1

17.4.1898: Vienna II. – Rasenspielclub Austria 6-0

15.5.1898: Rasenspielclub Austria – Vindobona 0-3

9.10.1898: Vienna – Rasenspielclub Austria (Ergebnis unbekannt)

Insgesamt dürfte der Rasensportclub Austria in seiner aktiven Zeit 13 nachgewiesene Spiele absolviert haben, davon 3 gewonnen haben, bei 3 Spielen gibt es kein nachgewiesenes Ergebnis, während der Rest der Spiele verloren wurde. Allerdings – und das ist im Gegensatz zu vielen anderen jungen Vereinen gab es nur eine hohe Niederlage, nämlich jene gegen den Rasenspielclub Training mit 0-8. Trotzdem stellte die Fussballsektion des Rasenspielclubs Austria ihren Spielbetrieb Anfang 1899 ganz offenbar ein, 1904 folgte dann die beschriebene Umbenennung.





Quellen: ANNO "Neues Wiener Tagblatt", Google Suche

Samstag, 13. August 2022

 Mit der 15. Runde beginnt unser Weg in diese Saison: Favoritner AC gegen Dinamo Helfort, eigentlich ein Klassiker. Beide Vereine, also der FAVAC und die originale Helfort sind im selben Jahr - 1910 - gegründet worden, beide kommen aus Arbeiterbezirken, einmal unser Favoriten und andererseits aus Ottakring. Und beide Vereine spielen seit 1921 auf ein und denselben Platz. 

Das war es aber mit den Gemeinsamkeiten, am Rasen dominierte der FAVAC in der ersten Halbzeit klar und konnte viele schöne Spielzüge ausführen, Helfort hatte in dieser Phase nicht viel dagegenzusetzen. Nach der Pause - der FAVAC führte mittlerweile 3-0 - hatte das Schiedsrichtertrio seinen großen Auftritt, indem es die Partie unnötig verpfiff und den Spielfluss der Heimischen unterbrach. Helfort kam noch auf 2-3 heran, Trainer Kadir erhielt einen Platzverweis und so dauerte das Spiel insgesamt 97 Minuten, wobei der Schiri da wohl auch seine "Gedenkminuten" einberechnete. Wem oder was er gedachte ist nicht überliefert. Egal. Die ersten drei Punkte sind eingefahren. So kanns weitergehen.












Ein wenig etwas zu unserem Gegner:

Der SV "Dinamo" Helfort wurde wie schon erwähnt 1910 gegründet, über seine Namensschöpfung herrscht einiges Rätselraten. Eine Geschichte drehte sich darum, dass das im Deutsch-Französischen Krieg unneinehmbare französische Fort "Belfort" der Namensgeber ist, wobei unklar ist, wie das B in ein H umgewandelt wurde, eine weitere vermutet einen der Gründer, Alois Helfert als den eigentlichen Namensgeber. Wie auch immer, lustig sind beide Geschichten. Helfort übernahm 1921 den SC Transvaal Platz in der Kendlerstrasse, auf dem er noch immer spielt. Einmal, in der Saison 1945/46 war die Helfort erstklassig, mehrmals zweit- und drittklassig, nun sind sie in der Wiener Stadtliga verankert. 


Hier noch ein Bild der Mannschaft von 1912 nach einem Freundschaftsspiel mit dem Szombathely FC.

Quelle: ANNO "Illustrierte österreichische Sportzeitung"